- Literatur organisieren – wieso, weshalb warum?
- Methoden der Literaturverwaltung für die Bachelorarbeit
- Literaturverwaltungsprogramme im Vergleich
- Literatur
Bei einer Bachelorarbeit mit bis zu 30 Seiten hat man es schnell mit mehr als nur zehn oder zwanzig Literaturquellen zu tun. Dann gilt es, Herr des Literaturchaos zu werden und den Überblick über alle recherchierten und gelesenen Bücher, Aufsätze und Artikel zu behalten. Um einem Moment der Überforderung bereits zu Beginn aus dem Weg zu gehen, helfen Methoden zur Literaturverwaltung für die Bachelorarbeit– von Kopien über Zettelkasten bis hin zu speziellen Literaturverwaltungsprogrammen und Datenbanken.
Dieser Artikel widmet sich eben diesen Methoden und Programmen zur Organisation der Literatur für die Bachelorarbeit. Nachdem sowohl analoge als auch digitale Möglichkeiten der Literaturverwaltung für die Bachelorarbeit vorgestellt und deren Vor- und Nachteile beleuchtet wurden, geht es im Detail um verschiedene Literaturverwaltungsprogramme. Nach der Lektüre dieses Beitrags kann es an das unbefangene, vor allem aber gut sortierte Bachelorarbeit-Schreiben gehen!
Literatur organisieren – wieso, weshalb, warum?
Bei der Literaturrecherche für die Bachelorarbeit geht es, neben der Suche nach relevanten Forschungsbeiträgen, darum, diese zu organisieren. Die Literaturorganisation ist zur Strukturierung des Themas, zum Erstellen von Literaturverzeichnissen, zur Verwaltung und Auswertung der Literatur und letztlich zur korrekten Zitation von Literaturnachweisen in der Bachelorarbeit wichtig (Vgl. Hinweise der Staats-und Universitätsbibliothek der Georg-August-Universität Göttingen). Verursacht man hier Chaos, hilft oft nur noch eine Plagiatsprüfung, um den Überblick wiederzubekommen.
Insbesondere, da es sich um verschiedenen Quellen handelt – darunter Monographien, Aufsätze, Online-Artikel und PDF-Dateien – bedarf es gewisser Methoden, die Literatur zu verwalten. Schließlich will man den Überblick behalten und alle Literaturangaben letztendlich in ein vollständiges Literaturverzeichnis überführen, ohne, dass man jeden Titel noch einmal in der Bibliothek oder den Untiefen des Internets suchen muss.
Methoden der Literaturverwaltung für die Bachelorarbeit
Für die Literaturverwaltung für die Bachelorarbeit gibt es verschiedene analoge sowie digitale Methoden, um die für die Bachelorarbeit relevante, gelesenen Literatur zu organisieren:
Analoge Methoden
Die herkömmlichste Form der Literaturverwaltung für die Bachelorarbeit sind Kopien. Die relevanten Textstellen sind schnell und an der eigenen Hochschulbibliothek meistens günstig kopiert und können – im Gegenteil zu originalen Büchern, Zeitschriften und Zeitungen – markiert und mit handschriftlichen Notizen kommentiert werden (Vgl. Bohl 2008, S.29). Allerdings versinkt man schnell im Kopier- und Papierchaos und hat nicht nur die entsprechende Literatur beim Schreiben der Abschlussarbeit nicht sofort zur Hand, sondern auch nicht die benötigten Textstellen.
Daher kann man das Exzerpieren für die Bachelorarbeit kaum umgehen. Dabei werden die relevanten Informationen eines Textes herausgeschrieben – dazu gehören neben inhaltlichen Auszügen auch bibliographische Angaben, Kommentare und Verweise zu anderen Fachtexten (Vgl. Rost 2008, S.196). Das Exzerpieren ist nicht nur ein Mittel zur Literaturverwaltung für die Bachelorarbeit oder Masterarbeit, viel mehr noch dient es dem tieferen Verständnis eines Textes und der eigenen Thesenbildung hinsichtlich eines bestimmten Themas oder einer Fragestellung.
Wer bei der Literaturverwaltung für die Bachelorarbeit auf den Computer verzichten will, ebenso aber auf herumfliegende Kopien und Exzerpte, sollte die Kopien in einem Aktenordner abheften oder aber Zettelkästen, Kartons und Stehsammler nutzen. Die exzerpierten Inhalte werden dafür auf Karteikarten geschrieben und nach einem bestimmten Ordnungssystem in einem Zettelkasten abgelegt (Vgl. Preißner 2012, S.29). Am besten eignen sich Stich- und Schlagwörter zur Verwaltung der einzelnen Kärtchen, die sich auf bestimmte Themen- und Fragestellungen beziehen oder die gelesene Literatur bereits hinsichtlich der Gliederung der Bachelorarbeit sortieren.
Digitale Methoden
Wer sich den handschriftlichen Aufwand und eine unübersichtliche Zettelwirtschaft ersparen will, kann auf eine Vielzahl digitaler Möglichkeiten zurückgreifen. Die einfachste Methode ist es, die Exzerpte in Textdokumenten in Word, OpenOffice, LibreOffice o.Ä. zu verfassen. Beachtet man die Grundlagen des Exzerpierens, hat man die recherchierten Informationen nicht nur übersichtlich in einem Dokument versammelt. Weiterhin hat man aufgrund der Suchfunktion in Textverarbeitungsprogrammen (STRG+F) die Möglichkeit, sich bestimmte Sachverhalte auf einen Blick anzeigen zu lassen. So gehen beim Schreiben der Bachelorarbeit keine wichtigen Informationen unter.
Textdokumente eignen sich vor allem für Exzerpte von Büchern, Aufsätzen und Artikeln, die einem physisch zur Verfügung stehen. Allerdings stolpert man auch über relevante wissenschaftliche Beiträge, die online als Blogartikel oder PDF veröffentlicht wurden. Für diese Art von Literaturangaben eignen sich Literaturverwaltungsprogramme, mit denen man wichtige Literaturquellen und Textstellen verwalten bzw. auch in ein Textverarbeitungsprogramm einfügen kann. Zudem ist es möglich, Literaturangaben aus Datenbanken (Bibliothekskataloge, Online-Bibliographien usw.) zu übernehmen und automatisch komplette Literaturverzeichnisse zu erstellen (Vgl. Hofmeister 2016, S.4)
Literaturverwaltungsprogramme im Vergleich
Die diversen Programme zur Organisation der Literatur unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht. Dabei geht es um den Kostenfaktor, genauso wie um den Umfang der Datenbanken, die Bedienung oder zusätzliche Features. Im Folgenden werden vier der effektivsten Literaturverwaltungsprogramme vorgestellt, deren Bedienung beispielsweise vom Graduiertenkatalog der Technischen Universität Hamburg für Dissertationen übersichtlich zusammengefasst wurden.
Citavi
Abb.1 Citavi
Bei Citavi handelt es sich um das bekannteste Literaturverwaltungsprogramm. Mit der Software können On- und Offline-Referenzen automatisch erkannt und aufgenommen, verwaltet und als Literaturverzeichnis ausgegeben werden. Eine besondere Eigenschaft der Software ist der Citavi-Picker: Mit der automatischen Erweiterung für Internet Explorer, Mozilla Firefox und Google Chrome werden Webseiteninhalte erkannt und können als Zitate oder Quellen in die Datenbank übernommen werden.
Citavi ist kommerziell, allerdings gibt es Campus- und
Studienlizenzen und eine kostenlose Version („Citavi Free“). Diese ist auf 100 Titel pro Projekt beschränkt, was für eine Bachelorarbeit aber mehr als ausreichend ist. Einziger Nachteil: Das Programm ist nur für Windows verfügbar.
EndNote
Abb.2 EndNote
Die grundsätzliche Funktionsweise von Endnote entspricht der von Citavi. Darüber hinaus kann man in EndNote aus den gesammelten Referenzen Literaturverzeichnisse in verschiedenen Zitierstilen erstellen. Dies und der direkte Zugriff aus dem Textverarbeitungsprogramm auf die EndNote-Datenbank erleichtert die Literaturverwaltung enorm.
Bei Endnote handelt es sich allerdings um ziemlich teures Programm, für welches es keine Campuslizenzen gibt. Die kostenfrei erhältliche Basisversion („EndNote basic“) läuft nur mit einer kleinen Auswahl der Möglichkeiten, die die Vollversion bietet. Wer schnell ist, kann aber von einer 30-tägigen Testversion Gebrauch machen.
RefWorks
Abb.3 RefWorks
Auch mit dem webbasierten Programm RefWorks können Literaturdatenbanken angelegt und verwaltet sowie Bibliographien erstellt werden. RefWorks ist ein kommerzielles Programm mit nur vereinzelten Campuslizenzen. Hat man aber Zugriff auf die Software, kann man auf die online abrufbare Webseite überall zugegriffen – am heimischen Laptop oder dem Desktop-PC in der Bibliothek.
Mendeley
Abb. 4 Mendeley
Auch das Literaturverwaltungsprogramm Mendeley verfügt über einen eigenen Recherchekatalog, die Möglichkeit, eine Literaturdatenbank anzulegen und die darin abgelegten Referenzen von der Datenbank in Textverarbeitungsprogramme zu übertragen. Die Software steht zum kostenlosen Download für Windows und Mac zur Verfügung.
Zotero
Abb. 5 Zotero
Zu guter Letzt ist auch Zotero ein sehr effektives Literaturverwaltungsprogramm. Auch mit dieser Software kann man On- und Offline-Referenzen in eine persönliche Datenbank aufnehmen, verwalten und bearbeiten. Die Besonderheit an Zotero ist es, dass man nicht nur Onlinedokumente wie Artikel, Aufsätze und PDFs sondern auch Bilder, Audio- und Videodateien oder Screenshots der Datenbank hinzufügen kann. Auf diese Weise entsteht eine wirklich vollständige Sammlung aller für eine wissenschaftliche Arbeit relevanter Materialien.
Davor, dass einige der Programme kostenpflichtig sind, muss man nicht zurückschrecken. Viele Hochschulen haben Verträge abgeschlossen, die die kostenlose Nutzung einiger Programme ermöglichen – dazu sollte man sich auf der Webseite der Hochschulbibliothek schlau machen.
Für welche Methode der Literaturverwaltung man sich entscheidet bzw. welches Literaturverwaltungsprogramm man zur Hilfe nimmt, ist jedem selbst überlassen. Wichtig ist nur, dass man eine Methode hat, mit der man die gelesene Primär- und Sekundärliteratur für die Bachelorarbeit organisiert. Nur mit etwas Ordnung ist es möglich, den Überblick über die Forschungsliteratur zu behalten, sodass man zum entscheidenden Zeitpunkt die bedeutsamen Titel wiederfindet.
Literatur
Bohl, Thorsten (2008): Wissenschaftliches Arbeiten im Studium der Pädagogik. Arbeitsprozess, Referate, Hausarbeiten, mündliche Prüfungen und mehr …, 2. Aufl., Weinheim/Basel.
Hofmeister, Heather (2016): Handbuch zum Wissenschaftlichen Arbeiten, 3. Aufl., Frankfurt.
Preißner, Andreas (2012): Wissenschaftliches Arbeite: Internet nutzen – Text erstellen – Überblick behalten, Oldenburg.
Rost, Friedrich (2008): Lern- und Arbeitstechniken für das Studium, 5. akt. u. erw. Aufl., Wiesbaden.
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