- Wozu dient das Fazit einer Bachelorarbeit?
- Zusammenfassung der Erkenntnisse
- Der Kreis schließt sich
- Kurz und prägnant
- So nicht!
- Literatur
Nachdem der Hauptteil der wissenschaftlichen Arbeit vollbracht ist, geht es nun daran, mit dem Fazit einer Bachelorarbeit einen guten Abschluss zu finden. Es bildet die letzten Seiten des eigentlichen Textteils und wird folglich auch als letztes gelesen.
Deshalb bleibt dieser Teil der Bachelorarbeit auch am ehesten in Erinnerung. Daher gibt es auch hier wichtige Kriterien, die man unbedingt beachten muss, um ein gelungenes Schlusswort abzuliefern. Welche das genau sind, erläutert dieser Artikel.
Wozu dient das Fazit einer Bachelorarbeit?
Ein Fazit, dass man auch die Zusammenfassung, das Resümee, der Schluss oder Ausblick der Bachelorarbeit nennen kann, fasst die Ergebnisse des Hauptteiles zusammen (vgl. Oertner/St. John/Thelen 2014: 94). Auch wenn man das Gefühl hat, dass man bereits alles Wesentliche zum Thema gesagt hat und dieser Teil der Arbeit aus Wiederholungen besteht, spielt das Fazit eine wichtige Rolle.
Denn hier stellt man die Ergebnisse kurz und übersichtlich dar und gibt die Antwort auf die eingangs gestellte Forschungsfrage (vgl. Samac/Prenner/Schwetz 2014: 74). Gleichzeitig stellt man hier seine eigene Kompetenz unter Beweis, indem man zeigt, dass man sich darauf versteht, Zusammenhänge darzustellen und Ergebnisse abzuleiten.
Spätestens an dieser Stelle wird ein Leser bzw. der Betreuer, der eventuell dem Hauptteil der Arbeit nicht ganz folgen konnte, wieder eingefangen. Dies geschieht, indem man die Kernaussagen zusammenfasst werden und die zentrale Fragestellung in Erinnerung ruft.
Zusammenfassung der Erkenntnisse
Das Fazit einer Bachelorarbeit (genau wie bei einer Masterarbeit) muss sich dediziert auf die Einleitung beziehen. Hier gibt man die Antworten auf die Fragen, die man am Anfang gestellt hat. Es gilt also nun, den Kreis zu schließen. Daher sollte man sich unbedingt die eingangs gestellte Frage nochmals vergegenwärtigen, um während des Schreibens darauf Bezug nehmen zu können.
Dabei ist sollte man darauf achten, dass das Fazit keine Wiederholung des im Hauptteil verfassten Textes sein soll. Vielmehr soll man in einem Fazit die Ergebnisse zusammenfassen und auf den Punkt bringen – den roten Faden also zu Ende spinnen. Diese Ergebnisse kann man dann ins Verhältnis zum gegenwärtigen Stand der Wissenschaft bringen. Eine Zusammenfassung der wesentlichen Aussagen und Ergebnisse leitet das Fazit ein.
Dabei ist es hilfreich, die Perspektive des Lesers einzunehmen. Denn der Autor selbst kennt sämtliche Forschungsergebnisse, er hat sich in den letzten Wochen und Tagen intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt. Der Leser hingegen steckt nicht so tief im Thema.
Für den Leser ist es also förderlich, wenn man die Kernaussagen noch einmal prägnant und übersichtlich zusammenfasst. Es mag hilfreich sein, den Schlussteil getrennt vom Hauptteil zu betrachten, denn er muss auch ohne Kenntnis des Hauptteils verständlich sein.
Im Fazit einer Bachelorarbeit muss man also die Frage beantworten, welche konkreten Ergebnisse man hinsichtlich der Fragestellung erzielt hat. Daneben muss man deutlich machen, welche konkreten Schritte zu den Ergebnissen geführt haben. Die Beantwortung dieser beiden Fragestellungen bildet die Basis des Fazits.
Der Kreis schließt sich
Nachdem die Ergebnisse zusammengefasst wurden, geht es daran, die Ergebnisse zu diskutieren. Es wird im Fazit einer Bachelorarbeit darauf eingegangen, welche Schlussfolgerungen aus der Wissenschaft die Ergebnisse zulassen. Darüber hinaus können Lehren oder Konsequenzen gezogen werden, die sich aus den Überlegungen im Hauptteil der Bachelorarbeit ergeben haben.
Die Ergebnisse werden also zum Kontext der Forschung in Beziehung gestellt. Auch eine kritische Haltung kann im Fazit eingenommen sowie Stärken und Schwächen des behandelten Themas herausgearbeitet werden (vgl. Oertner/St. John/Thelen 2014: 31).
Abgerundet wird das Fazit mit einem Ausblick. Hier können neue Fragen formuliert werden, die sich aus den Erkenntnissen der wissenschaftlichen Arbeit ergeben haben. Der letzte Satz sollte ähnlich gut wie der erste sein, hier schließt sich der Kreis. Die Musterarbeit der Universität Oldenburg stellt ein gutes Beispiel zu diesem Thema dar, in der auch dargestellt wird, welche Punkte im Fazit einer Bachelorarbeit behandelt werden sollten.
Kurz und prägnant
Schließlich gilt es noch zu klären, wie viel Platz dem Fazit einer Bachelorarbeit zukommen soll. Hier kann man, wie auch bei der Einleitung, mit einer Faustformel für alle wissenschaftlichen Texte rechnen. Eine Einleitung und ein Fazit sollten jeweils 10 Prozent des Textumfanges haben. Hat eine Arbeit also 10 Seiten, hat die Einleitung 1 Seite und das Fazit auch. Die restlichen 8 Seiten sind dem Hauptteil gewidmet (vgl. Esselborn-Krumbiegel 2002: 143). Umso länger die Arbeit ist, z.B. bei Dissertationen, kann die 10-Prozent-Regelung auch etwas freier interpretiert werden. Man sollte sich also bemühen, das Fazit nicht ausufern zu lassen und stattdessen sämtliche Aussagen auf den Punkt zu bringen.
Auch die Leibniz Universität gibt in ihren Hinweisen zum Erstellen einer quantitativ-empirischen Arbeit gute Tipps für das Verfassen eine Fazits.
So nicht!
Da das Fazit einer Bachelorarbeit die gewonnenen Erkenntnisse der Bachelorarbeit lediglich zusammenfasst, gehören in diesen Teil der wissenschaftlichen Arbeit keine neuen Argumente. Möglich ist allerdings, dass gewisse Fragen nicht oder nicht abschließend beantwortet werden konnten. Hier ist dann zu erläutern, inwieweit noch weiterer Forschungsbedarf besteht.
Eigene Beurteilungen der Arbeit gehören nicht in das Fazit. Inwiefern es sich bei den gewonnenen Erkenntnissen um „wissenschaftlich wertvolle Ergebnisse“ oder um eine „lückenlos geschlossene Argumentationskette“ handelt, werden die Dozenten bewerten (Bänsch/Alewell 2013: 86).
Zudem gilt es langatmige Formulierungen und Wiederholungen ganzer Ausführungen zu vermeiden. Dagegen ist darauf zu achten, dass die Zusammenfassung der Ergebnisse kurz und prägnant erfolgt. Auch bietet eine wissenschaftliche Arbeit keinen Raum für reißerische Aussagen oder werbliche Formulierungen. Die Neutralität des Textes muss gewährleistet sein. Zudem ist es wichtig, die Arbeit nach dem Fazit nicht gleich abzugeben. Ein Lektorat der Bachelorarbeit und eine ansprechende Formatierung mit optimierten Grafiken und Tabellen, ist wichtig, damit die Arbeit auch sprachlich überzeugt. Eine Plagiatsprüfung klärt ab, ob keine Fehler beim Zitieren gemacht wurden.
Der Schlussteil der Bachelorarbeit bringt alle gewonnenen Ergebnisse noch einmal auf den Punkt. Er stellt eine Zusammenfassung dar und diskutiert die Erkenntnisse. Es werden Schlussfolgerungen gezogen und Stärken sowie Schwächen herausgearbeitet. Mit einem Ausblick endet das Fazit. Insgesamt ist der Schluss prägnant und enthält keine neuen Aspekte.
Literatur
Bänsch, Axel/Alewell, Dorothea (2013): Wissenschaftliches Arbeiten, 11. Aufl., München.
Esselborn-Krumbiegel, Helga (2002): Von der Idee zum Text – Eine Anleitung zum wissenschaftlichen Schreiben, 1. Aufl., Paderborn.
Oertner, Monika/St. John, Ilona/Thelen, Gabriele (2014): Wissenschaftlich Schreiben, 1. Aufl., Paderborn.
Samac, Klaus/Prenner Monika/Schwetz, Herbert (2014): Die Bachelorarbeit an Universität und Fachhochschule, 3. Aufl., Wien.
Stickel-Wolf, Christine/Wolf, Joachim (2013): Wissenschaftliches Arbeiten und Lerntechniken – Erfolgreich studieren – gewusst wie!, 7. Aufl., Wiesbaden.
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